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Lok 16

Im Jahr 1928 lieferte die Allgemeine Elektrizitäts Gesellschaft (AEG) in Hennigsdorf bei Berlin die als Fabriknummer 4230 gebaute, vierachsige Heißdampf-Tenderlokomotive an die Kreis Oldenburger Eisenbahn (KOE) in Holstein. Dort erhielt sie die Betriebsnummer 11, die sie bis zur "Verreichlichung" dieser Bahnverwaltung im Jahr 1941 behielt und bei der Deutschen Reichsbahn (DR) gegen die Betriebsnummer 92 442 eintauschte. Sie blieb jedoch im Bahnbetriebswerk Heiligenhafen beheimatet und wurde weiterhin auf ihrer alten Strecke eingesetzt.

Die Hohenzollerische Landesbahn (HLB, später HzL) bestellte im Jahr 1944 bei der Maschinenfabrik Esslingen eine Lokomotive, die in Folge des Zweiten Weltkrieges aber nicht mehr zur Auslieferung kam. In den Jahren nach 1945 begann sich der Eisenbahnverkehr wieder zu normalisieren, und die HLB hatte wieder Bedarf an einer leistungsfähigen Lokomotive. Als die Deutsche Reichbahn unter anderen die Lok 92 442 zum Kauf anbot, entschied sich die HLB für diese damals in Lüneburg abgestellte Maschine. Mit Verfügung der Reichsbahndirektion Hamburg vom 16. Mai 1949 wurde die Lok an die HLB übergeben und dort als letzte Dampflokomotive mit der Betriebsnummer 16 in Dienst gestellt.

Dank ihrer hohen Zugkraft und ihrem sparsamen Verbrauch war Lok 16 beim Personal sehr beliebt und erhielt deshalb noch im Jahre 1964 die letzte Hauptuntersuchung einer HzL-Dampflokomotive. Bis zu ihrer Ausmusterung in 1970 wurde sie im Personen- und Güterzugverkehr, zum Heizen von Pilger- und Militärzügen, aber auch im Arbeitszugdienst verwendet.

Nachdem die Lok geraume Zeit in Gammertingen abgestellt war, kaufte der damalige Erste Vorsitzende der GES 1973 die Maschine und stellte sie dem Verein zur Verfügung. Bei der Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) wurde die Lok hauptuntersucht und konnte 1974 erstmals als GES-Lokomotive im Museumsbetrieb eingesetzt werden. In den Folgejahren befuhr sie nicht nur die Strecken der HZL, sondern wurde auch im Großraum Stuttgart auf verschiedenen Strecken der Deutschen Bundesbahn eingesetzt. Ab 1977 bildete sie das Zugpferd des "Feurigen Elias" auf der "Strohgäubahn" Korntal - Weissach. Wegen der steigenden Zuglasten wurde sie dort durch 50 3636 abgelöst und wird zur Zeit nur fallweise eingesetzt, teilweise auch bei befreundeten Museumsbahnen.