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Lok 11

Mit der Eröffnung der Linie Stetten - Hechingen im Jahr 1912 fanden die Bestrebungen ihren Abschluss, die ursprünglich vier Stichbahnen der damaligen "Hohenzollern'schen Kleinbahn-Gesellschaft" miteinander zu verbinden. Damit war ein Streckennetz mit 108 Kilometern Gesamtlänge entstanden, und das daraus resultierende höhere Verkehrsaufkommen verlangte nach stärkeren Lokomotiven. Hatten bis dahin zweiachsige Lokomotiven wie unsere Lok 6 ausgereicht, um den Verkehr zu bewältigen, so sollten diese nun durch dreiachsige oder gar solche des Systems "Mallet" mit vier angetriebenen Achsen ersetzt werden.

Das im Jahr 1907 in "Hohenzollerische Landesbahn" (HLB) umbenannte Unternehmen entschied sich schließlich aber für das damals hoch moderne System "Gölsdorf", das dank seitenverschieblicher Radsätze hohe Lokomotivleistungen auch auf Strecken mit engen Gleisradien ermöglicht.

So kam es im Jahr 1911 zur Lieferung der ersten Vierkuppler an die HLB: die Lokomotiven 11 und 12 wurden von der wohl bekanntesten Lokomotivfabrik in Württemberg, der "Maschinenfabrik Esslingen", als Naßdampflokomotiven gebaut.

Die Maschinen erwiesen sich als sehr zuverlässig und wurden im Jahr 1936 von der Maschinenfabrik Esslingen zu Heißdampflokomotiven umgebaut, was nicht nur den Ersatz der Flachschieber durch Kolbenschieber, sondern insbesondere eine nochmalige Leistungssteigerung mit sich brachte. Auf der wichtigsten Steilstrecke der HLB im Killertal konnte nun bei einer Steigung von 1:36 ein Wagen mehr mitgenommen werden (140 t anstatt 120 t).

Schwer beschädigt wurde Lok 11 im Jahr 1945 durch Tieffliegerangriffe und 1956 durch eine Entgleisung: die beliebte Maschine wurde jedoch in beiden Fällen wieder instand gesetzt und erst Ende der 1960er-Jahre entbehrlich, nachdem genügend Diesellokomotiven beschafft waren.

Die ersten Sonderfahrten unseres Vereins mit Lok 11 fanden in den Jahren 1967 und 1968 statt. Damals befand sich die Lok noch im Eigentum der Hohenzollerischen Landesbahn; erst als sie 1969 endgültig auf's Abstellgleis kam, wurde sie von der GES übernommen. Nach fast dreijähriger Aufarbeitung, um die sich unser Ehrenmitglied Gerhard Kirchner in besonderem Maße verdient gemacht hat, wurde am 25. Juli 1971 der Museumsverkehr im Killertal aufgenommen.

Seit 1978 ist Lok 11 in Neuffen beheimatet und befährt regelmäßig die "Tälesbahn" zwischen Nürtingen und Neuffen.